Tipps für Gärtner und Landwirte
Neem-Spritzbrühen aus Neemsamen oder Neemöl
Neem hat eine starke abschreckende Wirkung auf pflanzenfressende und saugende Schadinsekten. Mit Neem behandelte Pflanzen werden von Insekten gemieden. Sie legen dort keine Eier ab, fressen oder saugen nicht an ihnen und versuchen wegzukommen.
Nehmen die Schadinsekten Neem auf, können sie sich meist nicht mehr weiterentwickeln und verkümmern innerhalb weniger Tage. Zudem hat Neem eine pflanzenstärkende Wirkung, welche sich durch kräftige und gesund wachsende Pflanzen zeigt.
Die Wirksamkeit des Neemöls ist bei saugenden Schädlingen wie Blattläusen oder Milben etwas höher, während eine Spritzbrühe aus Samen bei fressenden wie Schmetterlingslarven effektiver wirkt.
Anwendung:
Die Pflanzen werden mit der fertigen Lösung von allen Seiten mit einem feinen Sprühnebel vollständig eingesprüht, vor allem die Stellen, an denen sich die Schädlinge befinden, z.B. sehr oft an den Blattunterseiten. Im Freien oder Gewächshaus sollte in der Hauptvegetationsperiode je nach Schädlingsbefall oder Gefährdung alle 2 bis 6 Wochen gespritzt werden. Es sind keine Wartezeiten nötig und Nützlinge werden geschont.
Die Neemsamen dienen auch als Streupulver gegen die Grasmilben.
Neem Presskuchen und Humeen Neem Dünger als Dünger und Bodenzusatz
Das Bodenleben wird harmonisiert und die Nährstoffverfügbarkeit für die Pflanzen verbessert. Bodenschädlinge wie Nematoden oder bodenbürtige Insekten wie z.B. die Larven der Trauermücken oder des Dickmaulrüsslesr werden auf natürliche Weise bekämpft. Die Insekten nutzen diese Böden nicht mehr zur Eiablage, die im Boden befindlichen Larven sind deutlich weniger aktiv und entwickeln sich nicht weiter. Auch Nematoden können mit Neem-Presskuchen deutlich reduziert werden.
Konzentrierte Stickstoffdünger wie z.B. Harnstoffdünger oder Gülle werden durch Neem-Presskuchen von den Pflanzen besser verwertet., Nährstoffauswaschung verhindert und für eine gleichmäßige Stickstoffversorgung der Pflanzen gesorgt. Zudem enthält der Presskuchen selbst alle wichtigen Nährstoffe und sichert somit die Nährstoffversorgung. Besonders effizient ist die Ausbringung bei Neusaaten, da Keimlinge und junge Pflanzen viele der Wirkstoffe über die Wurzeln aufnehmen können. Dadurch sind sie in den ersten Lebenswochen gut versorgt und gerüstet gegen Schädlinge von außen.
Anwendung:
- 2 bis 4 mal im Jahr während der Vegetationszeit
- Vor dem Umgraben streut man ein bis zwei Handvoll auf den Quadratmeter Pflanzbeet (das sind ca. 30-50 g).
- Pro Liter Blumenerde nimmt 3 bis 5 Gramm.
- Idealerweise wird der Presskuchen gut mit Erde vermischt oder oberflächlich eingearbeitet. Anschließend gut angießen.
Lebermoosextrakt – Pflanzenstärkungsmitte
(LSN 025102-00/00)
Lebermoosextrakt ist ein Pflanzenstärkungsmittel, das die Pflanzen vor Pilzbefall aller Art schützt. Am besten sollte es vorbeugend angewandt werden, da Pilzsporen durch das Lebermoosextrakt am Keimen gehindert werden. Besonders wirksam ist es auch als Beizmittel für Saatgut und zur Bekämpfung von bakteriellen Krankheiten.
Anwendung:
- Vorbeugend reicht es, wenn man 5 ml Lebermoosextrakt in 1 Liter Wasser gibt, bei akutem Befall oder als Beize können bis zu 50 ml in 1 Liter Wasser gelöst werden. Die Pflanzen damit von allen Seiten besprühen. Zur Pflanzenstärkung sollte in der Hauptvegetationsperiode alle 2 bis 6 Wochen je nach Kultur, Befall oder Gefährdung gespritzt werden. Wartezeiten müssen keine eingehalten werden.
- Ideal ist die Ausbringung gemeinsam mit Neemöl & Rimulgan und Natron (Mehltaukombipack Plus). So wird die Haftung erhöht und es ergeben sich positive Synergieeffekte welche die Wirkung verbessern.
Natriumhydrogencarbonat – Grundstoff Natron
Natriumhydrogencarbonat oder kurz Natron war früher unter dem Namen „Steinhauer´s Mehltauschreck“ als Pflanzenstärkungsmittel angemeldet. Die vorbeugende Wirkung gegen den echten und falschen Mehltau ist natürlich immer noch die selbe, auch wenn der Name inzwischen geändert werden musste. Durch die Spritzung wird der pH-Wert an der Pflanzenoberfläche so verändert, dass die Mehltausporen sich nicht festsetzen können.
Anwendung:
Je nach Pflanzenart wird eine 0,5 %ige bis 1 %ige Lösung angewandt. Zur Vorbeugung sollte im Frühjahr und im Herbst alle 10 bis 20 Tage gespritzt werden. Bei trockener Witterung tritt vornehmlich Echter Mehltau; bei feucht-warmer Falscher Mehltau auf. Die Wirkung und Haftung wird durch das Neemöl & Rimulgan erhöht und sollte deshalb immer zusammen ausgebracht werden.
ChiProPlant
Der Extrakt aus Krabbenschalen ist ein Grundstoff zur Gesunderhaltung der Pflanzen. Er fördert in starkem Maße die Keimung und Wurzelbildung behandelter Pflanzen. So erreicht man kräftigeren und gesünderen Wuchs, eine frühere Blüte und Erntereife. Besonders gute Ergebnisse erzielt man bei Gemüse und Obst wie Tomaten, Erdbeeren oder Kartoffeln – hier kann der Ertrag deutlich gesteigert werden.
Zudem fördert ChiProPlant die pflanzeneigene Abwehr gegen Pilzerkrankungen und Bakterien.
Anwendung:
Das Saatgut sollte vor der Aussaat mit ChiProPlant gewässert werden; umzutopfende Pflanzen oder Setzlinge werden getaucht. Anschließend alle zwei Monate mit dem Gießwasser ausbringen.
Brisiacum – Kräuter-Baum-Anstrich
Die Mischung aus Neem, Lebermoos, Kräutern, Tonmineralen und Algen ergibt in Wasser gelöst und mit einem Quast auf Baumstämme und Äste aufgetragen eine flexible Schutzschicht, die einerseits den Baum schützt und andererseits sein Rindenwachstum fördert. Neem und Lebermoos verhindern, dass Schädlinge oder Pilze den Baum besiedeln. Die Gefahr von Frostrissen und Frostplatten im Frühjahr wird durch Reflexion und eine glattere Rinde stark reduziert. Vor allem für Bäume, die an Grenzstandorten stehen, ist es ein idealer Schutz um ein gesundes Wachstum zu sichern und die Fruchterträge zu erhöhen.
Anwendung:
Am besten nach Beginn des Laubfalls im Herbst und vor dem Blattaustrieb im Frühjahr auftragen. Vorbeugend reicht ein einmaliger Anstrich an einem trockenen und frostfreien Tag im Herbst oder Winter.
Trichoderma (Mikroorganismen)
Trichoderma verbessert die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen, regt das Wurzelwachstum an und führt zu besserem Wachstum, Blütenbildung und Ertragsleistung.
Anwendung:
Diese Mikropilze werden mit dem Gießwasser 2 bis 3 mal im Frühjahr ausgebracht und ernähren sich von bodenbürtigen Schadpilzen. Zudem bilden die Trichodermapilze ein Art Schutzfilm um die Wurzeln der Pflanzen.
Mykorrhiza (Mikroorganismen)
Die Mykorrhiza bilden um die Wurzeln herum ein weit verzweigtes, meterlanges unterirdisches Geflecht, welches Nährstoffe und Wasser für die Pflanze sammelt und dieser zuführt. Im Gegenzug erhalten die Mykorrhiza Stoffwechselprodukte der Pflanze – eine perfekte Symbiose!
Anwendung:
Die Wurzelballen werden vor dem Einpflanzen mit der Mykorrhiza fein bestreut. Man verwendet 1 bis 2 Teelöffel bei kleineren Pflanzen und bis zu 150g bei mehrjährigen großen Bäumen. Eine einmalige Gabe reicht für das ganze Pflanzenleben.