Natriumhydrogencarbonat ist ein Natriumsalz der Kohlensäure, das auch zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet wird. Es ist im Backpulver enthalten und somit fester Bestandteil in fast allen Backwaren, Getreidemischungen, Kuchen und Torten. Auch in der Medizin ist der Einsatz weit verbreitet, vor allem zur Regulierung der Magensäure, und bekannt unter dem Namen Bullrich-Salz. Natriumhydrogencarbonat ist somit für Mensch und Umwelt völlig gefahrlos und nebenwirkungsfrei anzuwenden.
Vor etwa 100 Jahren entdeckte ein deutscher Apotheker die Wirkung von Natriumhydrogencarbonat gegen Echten und Falschen Mehltau. Er schützte damit schon zu damaliger Zeit seine Rosenstöcke und Obstbäume umweltfreundlich und nebenwirkungsfrei gegen die gefürchteten Pilzkrankheiten. Natriumhydrogencarbonat wird in Wasser gelöst und tropfnass auf die Pflanzen gesprüht. So erhöht es den pH-Wert an der Blattoberfläche und erschwert Echten und Falschen Mehltaupilzen das Anhaften an den Pflanzen.
Mehltaupilze gehören zu den bekanntesten und verbreitesten Pflanzenkrankheiten. Mehltaubefall ist durch einen pudrigen, weißlichen Belag meist auf der Blattoberseite zu erkennen. Ein geringer Anfangsbefall kann sich innerhalb weniger Tage großflächig ausbreiten. Durch Mehltau werden Pflanzen stark geschädigt. Bei Nutzpflanzen kommt es zu Ertragseinbußen und in vielen Fällen gar zur vollständigen Zerstörung der Ernte. An Ziergewächsen wie Rosen zeigt sich der Schaden durch blasse Blüten und welke Blätter.
In der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung registrierte Basissubstanz
Im Oktober 2015 hat die EU-Kommission Natriumhydrogencarbonat in der EU-Pflanzenschutzmittelverordnung (1107/2009) als Basissubstanz zugelassen. Seitdem ist der Einsatz als Fungizid zur Bekämpfung von Mehltau und Apfelschorf sowie zur Nacherntebehandlung von Lagerkrankheiten zulässig.
Anwendung:
Zur besseren Haftung sollte das Natriumhydrogencarbonat zusammen mit einem Pflanzenöl – z.B. Niemöl (Neemöl) – und einem Emulgator – z.B. dem Niemölemulgator (Neemölemulgator) „Rimulgan“ – eingesetzt werden. Diese Kombination bildet einen hauchdünnen Überzug auf den Blättern und sorgt somit für eine gleichmäßige Verteilung und gute Haftung des Natriumhydrogencarbonats. Alle diese Stoffe sind für den Menschen und seine Haustiere ungiftig und ihr Einsatz ist nützlingsschonend.
Pflanzenöl und Emulgator zusammenmischen zu formuliertem Öl.
Ansetzen der Spritzbrühe: „Natriumhydrogencarbonat“ in Wasser lösen, anschließend das formulierte Öl einrühren. Mit einem Spritzgerät tropfnass ausbringen.
Natron ist die Kurzform für Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), ein Natriumsalz der Kohlensäure. Weitere übliche Bezeichnungen für Natron sind: Natriumbicarbonat, Backnatron, Speisenatron, Backsoda oder auch Speisesoda.
Natron ist ein weißes, geruchsloses Pulver. Es kommt natürlich als Mineral Nahcolit vor. Der größte Teil, den man heutzutage verwendet, wird aus Soda gewonnen - ein Verfahren, welches Mitte des 19. Jahrhunderts vom Berliner Apotheker August Wilhelm Bullrich entwickelt wurde und dessen Produkt unter dem Markennamen "Bullrichsalz" bis heute in Deutschland weit verbreitet ist.
Natron ist ein extrem vielseitiges Produkt, eigentlich ein uraltes Hausmittel, welches fast in Vergessenheit geraten ist. Bereits in der Geschichte des alten Ägyptens findet man Hinweise auf die Verwendung von Natron.
Seit 2015 ist Natron als Grundstoff für die Anwendung zu Pflanzenschutzzwecken genehmigt (Durchführungsverordnung EU Nr. 2015/2069). Es wird als Fungizid zur Bekämpfung von Falschem und Echtem Mehltau, sowie in der Nacherntebehandlung gegen Schorf eingesetzt. (Dosierung s. unten!)
Wichtig ist, dass man Natron oder Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), nicht mit Natriumcarbonat verwechselt. Natriumcarbonat hat die Summenformel Na2CO3 und es ist umgangssprachlich als Soda oder Waschsoda bekannt. Oberhalb einer Temperatur von 50° C zersetzt sich Natriumhydrogencarbonat zu Natriumcarbonat. Beide Stoffe werden zur Reinigung eingesetzt, allerdings ist Waschsoda reizend und als Gefahrstoff gekennzeichnet, während Natron in geeigneter Qualität/Reinheit sogar oral eingenommen werden kann.
Natriumhydrogencarbonat gibt es in verschiedenen Reinheitsstufen, wobei für den Haushalt immer Lebensmittelqualität angewendet werden soll. So kann es zur Herstellung von Kosmetikprodukten wie auch als Lebensmittel verwendet werden. Natron mit einer niedrigeren Reinheitsstufe sollte auf keinen Fall oral eingenommen werden. Natron wird mit Lebensmittelqualität wird als E 500ii gekennzeichnet.
Es gibt Hunderte Anwendungsmöglichkeiten von Natron! Und alle sind extrem effizient, nachhaltig und trotzdem ökologisch unbedenklich und ungiftig für uns Menschen und unsere Haustiere.
Man verwendet es
im Garten und in der Landwirtschaft
im Haushalt zum Putzen und Reinigen
zur Körperpflege und zur Gesundheit
zum Backen und Kochen
für Haustiere
Hier finden Sie ein PDF-Dokument zum Download, in dem wir Ihnen viele der Anwendungsmöglichkeiten beschreiben!
Entdecken Sie die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten von Natron. Ganz bestimmt gibt es eine ganze Reihe von Anwendungen, die Ihnen im tagtäglichen Lauf der Dinge Erleichterungen und Lösungen bringen werden.
Dosierung für die Verwendung gegen Mehltau (Angaben jeweils für 1 Liter Wasser):
Für weichblättrige Pflanzen (Gurken u.a. Gemüse): 2,5 ml (g) Natriumhydrogencarbonat
Für hartblättrige Pflanzen (Rosen, Obstbäume und Sträucher, viele Zimmerpflanzen):10 ml (g) Natriumhydrogencarbonat
Das bewährte Kombipack enthält drei aufeinander abgestimmte Komponenten: Neemöl & Rimulgan, Natron und „Lebermooser“. Die drei Komponenten sind einzeln verpackt und lassen sich so individuell kombinieren oder separat anwenden.
Stärken Sie die Vielfalt Ihrer gesamten Gartenpflanzen, wie z.B. Stauden, Obst oder Gemüse, vorbeugend, anstatt einen Befall bekämpfen zu müssen!
Durch Lösen der Komponenten in Wasser (Dosierung siehe gelber Kasten) erhalten Sie eine hochwirksame Spritzlösung, die entscheidend zur Gesunderhaltung Ihrer Pflanzen beiträgt. Die Widerstandskraft Ihrer Pflanzen wird gegen Echten und Falschen Mehltau und andere Pilzerkrankungen (z.B. Rosterkrankungen, Grauschimmel, Braunfäule, Sternrußtau) und Bakteriosen gestärkt.
Das Neemöl trägt zur Wiedererlangung des natürlichen Gleichgewichts Ihrer Pflanzen bei und verleiht den Blättern einen gesunden Glanz. Weil Neemöl & Rimulgan die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen, haften auch Natron und Lebermooser besser an den Blättern und verstärken so deren Wirkung.
Sprühen Sie Ihre Rosen, Stauden, andere Blühpflanzen oder Gemüse, wie Tomaten, Zucchini, Paprika, Gurken, rundherum ein. Wiederholen Sie den Vorgang nach ca. 10 Tagen oder nach Bedarf.
Bekannte deutsche Rosenzüchter setzen Mehltau Kombipack Plus seit Jahren erfolgreich zur Pflege ihrer prächtigen und kräftigen Rosengewächse ein.
Mehltau erzeugt einen weißen Belag auf den Blättern befallener Pflanzen. Sternrußtau tritt häufig bei feuchter Witterung auf und äußert sich durch erst gelbe, dann braune oder schwarze unregelmäßige Flecken auf den Blättern. Rosenrost kann man an gut an großen, orangefarbenen Flecken an der Oberseite der Blätter erkennen. Die Pilzsporen können an der Pflanze den Winter überdauern und die Pflanze im Frühjahr neu befallen! Grauschimmel befällt vor allem geschwächte und beschädigte Pflanzen und kann zu faulenden Flecken an allen Pflanzenteilen führen.
Die effektivste Bekämpfung ist, einen Befall gar nicht erst zuzulassen!
Dosierung jeweils für 1 Liter Wasser:
Für weichblättrige Pflanzen (Gurken u.a. Gemüse): 5 ml (g) Neemöl-Emulgatoren-Gemisch + 2,5 ml (g) Natriumhydrogencarbonat (Mehltausalz) + 5 ml (g) Lebermooser
Für hartblättrige Pflanzen (Rosen, Obstbäume und Sträucher, viele Zimmerpflanzen):10 ml (g) Neemöl-Emulgatoren-Gemisch + 10 ml (g) Natriumhydrogencarbonat (Mehltausalz) + 5 ml (g) Lebermooser